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Farbduplexsonographie (FKDS): Alle Funktion & Vorteile

Die farbkodierte Duplexsonographie (FKDS) kombiniert hochauflösenden Ultraschall mit farbcodierter Dopplertechnik und ermöglicht Ärzten eine präzise Beurteilung des Blutflusses in Gefäßen. Ob zur Diagnostik, Vorsorge oder Verlaufskontrolle – die FKDS bietet schnelle Ergebnisse, detaillierte Darstellungen und zuverlässige Diagnosen.

Sie möchten Ihre Praxis mit einem leistungsstarken Ultraschallgerät mit Farb-Duplex (FKDS) ausstatten oder Ihr aktuelles Gerät austauschen? Egal ob mobil, stationär oder handheld – wir finden für Sie genau das Modell, das Ihren Anforderungen gerecht wird.

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Was ist eine FKDS?

Die FKDS (farbkodierte Duplexsonographie) – häufig auch als farbkodierte Dopplersonographie oder Angiodynographie bezeichnet – ist ein bildgebendes, nicht-invasives Ultraschallverfahren. Dabei wird die herkömmliche Ultraschalltechnik mit dem Doppler-Verfahren kombiniert, um sowohl Gefäßstrukturen als auch den Blutfluss farbig und in Echtzeit darzustellen.

Diese Visualisierung ermöglicht Ärzten, Fließgeschwindigkeit und Strömungsrichtung des Blutes präzise zu beurteilen. Aufgrund ihrer Genauigkeit wird die FKDS häufig zur Diagnose von Gefäßerkrankungen wie Bluthochdruck (Hypertonie), Diabetes mellitus und Gefäßverschlüssen eingesetzt.

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Farbdoppler Ultraschall der A. carotis interna

💡 Farbkodierung in der FKDS: Richtung und Geschwindigkeit des Blutflusses

In der Farbduplexsonographie (FKDS) werden sowohl Richtung als auch Geschwindigkeit des Blutflusses durch eine spezifische Farbkodierung dargestellt:

- Rot: Blutfluss in Richtung Schallkopf
- Blau: Blutfluss vom Schallkopf weg

*Zusätzlich gibt die Intensität der jeweiligen Farbe Auskunft über die Blutflussgeschwindigkeit. Ein helles Rot zeigt beispielsweise eine höhere Fließgeschwindigkeit an, während ein dunkleres Rot auf einen langsameren Blutfluss hinweist. Dieses Farbschema ermöglicht Ärzten eine schnelle und präzise Beurteilung der Gefäßfunktion.

Wie funktioniert die Farbduplexsonographie?

Die Grundlage der Farbduplexsonographie (FKDS) ist der sogenannte Doppler-Effekt, bei dem sich Frequenzen von Schallwellen verändern, wenn sie auf bewegliche Strukturen wie fließendes Blut treffen. Der Ultraschallkopf sendet Schallwellen aus, die vom Blut reflektiert und zum Schallkopf zurückgeworfen werden. Dabei entstehen frequenzabhängige Unterschiede, welche vom Gerät ausgewertet und farblich dargestellt werden.

Durch dieses Verfahren lassen sich selbst kleinste Blutgefäße sichtbar machen, die mit konventionellen Ultraschallmethoden nicht erkennbar wären. Besonders relevant ist dies bei der Diagnostik von arteriellen und venösen Durchblutungsstörungen, beispielsweise im Bereich des Myokards (Herzmuskel), da hier eine exakte Lokalisierung entscheidend für die Therapieplanung ist.

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Farbdoppler Ultraschall Illustration der Verarbeitung der Frequenzen (mit CW-Doppler)

Unterschied zwischen Farbduplexsonographie und Dopplersonographie

Der zentrale Unterschied zwischen der farbkodierten Duplexsonographie (FKDS) und der farbkodierten Dopplersonographie liegt in der Art der Bildgebung sowie der Darstellung von Gefäßstrukturen und Blutfluss.

Die farbkodierte Dopplersonographie misst und visualisiert primär Richtung und Geschwindigkeit des Blutflusses mittels Doppler-Effekt. Dabei kommen häufig ergänzend der PW-Doppler (gepulster Doppler) und CW-Doppler (kontinuierlicher Doppler) zum Einsatz, um detaillierte Analysen der Blutflussdynamik zu erhalten. Auch der Power-Doppler, besonders empfindlich für langsame Flussgeschwindigkeiten, wird verwendet, um kleinste Gefäße und geringe Flussbewegungen darzustellen. Anders als bei der klassischen Dopplersonographie, die Blutflüsse als Graphen oder akustische Signale abbildet, visualisiert die farbkodierte Dopplersonographie Blutflussrichtungen und -geschwindigkeiten durch farbliche Darstellungen.

Die farbkodierte Duplexsonographie (FKDS) hingegen kombiniert diese farbliche Doppler-Darstellung mit der klassischen B-Mode-Ultraschallbildgebung (Graustufenbild). Dadurch werden nicht nur Flussrichtung und Geschwindigkeit des Blutes farblich dargestellt, sondern gleichzeitig anatomische Strukturen wie Gewebe, Gefäßwände und umliegende Organe abgebildet. Dies ermöglicht Ärzten, Struktur und Funktion in einem einzigen, detaillierten Ultraschallbild zu beurteilen, insbesondere bei Gefäßuntersuchungen, beispielsweise von Beinarterien oder Herzklappen.

Ablauf einer Untersuchung mit Farbduplexsonographie (FKDS)

Eine Farbduplexsonographie (FKDS) erfolgt in mehreren klar definierten Schritten und erfordert spezielle Ultraschallgeräte, die mit Doppler-Technologie ausgestattet sind:

1. Vorbereitung des Patienten
Vor der Untersuchung nimmt der Patient eine für den Untersuchungsbereich geeignete Position ein, beispielsweise auf dem Rücken oder seitlich liegend. Der Untersuchungsbereich sollte dabei leicht zugänglich sein, weshalb lockere und bequeme Kleidung empfohlen wird.

2. Auftragen von Ultraschallgel
Um die Bildqualität zu optimieren, wird auf den Untersuchungsbereich ein spezielles Ultraschallgel aufgetragen. Dieses Gel beseitigt Luftzwischenräume zwischen Haut und Ultraschallsonde, wodurch die Übertragung der Schallwellen deutlich verbessert wird.

3. Durchführung der Untersuchung
Der Arzt bewegt eine spezielle Ultraschallsonde (Transducer) über den Untersuchungsbereich. Diese Sonde sendet Ultraschallwellen aus, die von den inneren Körperstrukturen sowie dem Blut in den Gefäßen reflektiert werden. Die reflektierten Schallwellen werden vom Gerät aufgenommen und in hochauflösende Bilder umgewandelt. Dabei definiert der Arzt ein sogenanntes Sample Volume (Untersuchungsvolumen), das gezielt den zu analysierenden Blutflussbereich bestimmt.

4. Analyse und Interpretation der Ergebnisse
Die gewonnenen Bilder zeigen in Farbe sowohl die Fließrichtung als auch die Fließgeschwindigkeit des Blutes innerhalb der untersuchten Gefäße an. Der Arzt interpretiert diese farbcodierten Daten, um pathologische Veränderungen wie Gefäßverengungen, Thrombosen oder andere Durchblutungsstörungen eindeutig zu diagnostizieren.

5. Abschluss der Untersuchung
Nach Abschluss der FKDS wird das Ultraschallgel entfernt, und der Patient kann seinen gewohnten Tagesablauf sofort wieder aufnehmen. Die Untersuchung dauert in der Regel zwischen 30 und 60 Minuten, abhängig von der Komplexität und dem untersuchten Körperbereich.

Welche Ärzte führen eine FKDS-Untersuchung durch?

Die Farbduplexsonographie wird häufig von folgenden Fachärzten eingesetzt:

- Radiologen (Gefäßdiagnostik, allgemeine bildgebende Verfahren)
- Kardiologen (Echokardiographie und Herzdiagnostik)
- Angiologen (Diagnose von Gefäß- und Durchblutungsstörungen wie PAVK)
- Nephrologen (Nierendurchblutung, Nierentransplantation)
- Endokrinologen (z. B. Schilddrüsendiagnostik)
- Nephrologen (Nierenuntersuchungen, insbesondere Durchblutung)
- Endokrinologen (Ultraschall der Schilddrüse und anderer Drüsen)

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Die Dauer einer FKDS-Unthsuchung variiert je nach Komplexität. Während einfache Gefäßdarstellungen an Extremitäten meist schnell abgeschlossen sind, benötigen komplexe Untersuchungen, etwa am Herzen oder multiplen Gefäßregionen, mehr Zeit.

Vermeidung von Fehldiagnosen: Artefakte bei der FKDS erkennen und vermeiden

Bei einer farbkodierten Duplexsonographie (FKDS) können sogenannte Artefakte auftreten, die zu Fehlinterpretationen führen. Diese Artefakte entstehen meist durch falsche Geräteeinstellungen oder technische Limitierungen. Es ist entscheidend, solche Bildfehler frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden:

• Abrupter Farbwechsel (Rot-Blau-Artefakt):
Ein plötzlicher Farbwechsel (z. B. Rot zu Blau), ohne klare Grenze (schwarzer Zwischenraum), deutet auf falsch eingestellte Geschwindigkeitsskalen hin. Durch eine Anpassung der Skala lässt sich das Problem beheben.

• Fehlende Darstellung bei niedrigen Blutflussgeschwindigkeiten:
Eine zu hohe Geschwindigkeitsskala erschwert die Erkennung langsamer Blutströme. Die korrekte Einstellung dieser Skala verbessert die Darstellung.

• Gain-Artefakte (zu hohe/niedrige Empfindlichkeit):
Eine zu hohe Gain-Einstellung kann benachbarte Strukturen überlagern, während eine zu niedrige Einstellung wichtige Details unsichtbar macht. Hier sollte die optimale Balance gewählt werden.

• Spektrale Verbreiterung:
Diese entsteht typischerweise bei turbulenten Blutflüssen, kann aber auch artefaktbedingt auftreten. Wichtig ist die korrekte Geräteeinstellung zur genauen Interpretation der Flussdaten.

Zu großes Sample Volume:
Kann mehrere Gefäße oder unterschiedliche Flussgeschwindigkeiten gleichzeitig erfassen, wodurch die Präzision der Messung abnimmt und Artefakte auftreten können.

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Veranschaulichung der Aliasierung im Doppler Ultraschall

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Einstellungsfehler in der Doppler Sonographie des Messfensters

Zusätzlich zur klassischen FKDS werden heute vermehrt weiterentwickelte Techniken wie der Tissue-Doppler (Gewebebewegung) und der Powerdoppler (Flussenergie) eingesetzt, um noch genauere Diagnosen zu ermöglichen.

FAQ

Risiken und Nebenwirkungen der Farbduplexsonographie Arrow Icon

Die Farbduplexsonographie (FKDS) ist eine vollkommen risikofreie, nicht-invasive Untersuchungsmethode, die ohne Strahlenbelastung auskommt. Da sie ausschließlich mit Ultraschall arbeitet, bestehen keinerlei Nebenwirkungen oder gesundheitliche Risiken für Patienten.

Kosten und Abrechnung der FKDS-Untersuchung Arrow Icon

Die Kosten für eine Untersuchung mittels FKDS werden in der Regel vollständig von gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen übernommen, sofern eine medizinische Notwendigkeit besteht. Je nach Umfang und Komplexität der Untersuchung können jedoch Unterschiede auftreten.

Wer darf eine Farbduplexsonographie durchführen? Arrow Icon

Die FKDS-Untersuchung darf von entsprechend ausgebildeten Ärzten durchgeführt werden. Häufige Fachrichtungen sind dabei: Radiologen (Experten für bildgebende Diagnostik), Kardiologen (Spezialisten für Herzerkrankungen), Angiologen (Gefäßspezialisten), Gefäßchirurgen. Internisten mit Zusatzqualifikation Ultraschall Die Untersuchung erfordert eine entsprechende ärztliche Qualifikation und regelmäßige Fortbildungen gemäß den aktuellen Richtlinien der DEGUM (Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin).

Wie lange dauert eine FKDS-Untersuchung? Arrow Icon

Eine einfache FKDS-Untersuchung dauert meist etwa 15 bis 30 Minuten. Komplexere Untersuchungen (z. B. am Herzen oder Bauchraum) können jedoch bis zu 45 Minuten in Anspruch nehmen.

Ist eine Vorbereitung auf die FKDS notwendig? Arrow Icon

In der Regel ist keine besondere Vorbereitung erforderlich. Bei Untersuchungen des Bauchraums kann es jedoch nötig sein, nüchtern zur Untersuchung zu erscheinen.

Welche Erkrankungen lassen sich mit der FKDS diagnostizieren? Arrow Icon

Die FKDS eignet sich besonders zur Diagnose und Verlaufskontrolle von: Durchblutungsstörungen (z.B. PAVK), Thrombosen, Krampfadern (Varizen), Aneurysmen, Gefäßentzündungen (Vaskulitiden).