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Ultraschall Schilddrüse: Untersuchung, Vorteile und Risiken

Ultraschall der Schilddrüse – was bedeutet das genau? Viele Menschen, die sich um ihre Schilddrüsengesundheit sorgen, stoßen früher oder später auf dieses Thema. In diesem Blogartikel erfährst du, wie die Ultraschall-Untersuchung der Schilddrüse abläuft, welche Vorteile sie bietet und ob es dabei Risiken gibt. Wir sprechen über auffällige Befunde, Knoten (gutartig oder bösartig) und was der Ultraschall bei Hashimoto bringen kann.

Was ist ein Schilddrüsen-Ultraschall (Sonographie)?

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Eine Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse wird am Hals durchgeführt. Ein Schallkopf überträgt schmerzfrei Schallwellen, um Bilder deiner Schilddrüse zu erzeugen (Symbolbild).

Ein Schilddrüsen-Ultraschall ist eine schmerzfreie, strahlungsfreie Untersuchung, bei der mit hochfrequenten Schallwellen Bilder deiner Schilddrüse erzeugt werden. Der Arzt oder die Ärztin trägt etwas Gel auf deinen Hals auf und fährt mit einem kleinen Ultraschallkopf über den Bereich der Schilddrüse. Du liegst entspannt mit zurückgelegtem Kopf auf einer Liege. Der Ultraschallkopf sendet Schallwellen aus und fängt deren Echo wieder auf – daraus entsteht ein „Live-Bild“ deines Organs auf dem Monitor.

Was sieht man dabei? Sehr viel! Auf dem Ultraschallbild erkennt man die Größe und Form der Schilddrüse, ihre Struktur (gleichmäßig oder unregelmäßig) und eventuelle Veränderungen. Selbst benachbarte Bereiche wie Lymphknoten oder Blutgefäße im Hals können mituntersucht werden. So können Ärzt*innen Knoten, Zysten oder Gewebeveränderungen frühzeitig entdecken. Die Untersuchung dauert meist nur etwa 10–20 Minuten. Anschließend bespricht der Arzt mit dir die Ergebnisse und zeigt dir, was auf den Bildern zu sehen ist.

Muss man sich vorbereiten? Nein, besondere Vorbereitungen sind nicht nötig. Du musst nicht nüchtern zum Termin erscheinen und kannst auch deine Medikamente wie gewohnt einnehmen. Lediglich Halsketten oder Tücher solltest du vorher ablegen, damit der Hals frei zugänglich ist. Die Ultraschalluntersuchung ist völlig entspannt und risikofrei – dazu später mehr.

Wann und warum wird ein Ultraschall der Schilddrüse gemacht?

Ein Ultraschall der Schilddrüse wird immer dann empfohlen, wenn der Verdacht auf Schilddrüsenveränderungen besteht oder zur Vorsorge bei bestimmten Risiken. Hier sind typische Situationen, in denen dein Arzt einen Schilddrüsen-Ultraschall vorschlagen könnte:

Tastbefund oder Knotenverdacht: Wenn dein Arzt bei einer Untersuchung einen Knoten am Hals ertastet oder im Rahmen eines Bluttests Auffälligkeiten (z.B. veränderte Schilddrüsenhormone) entdeckt, bringt der Ultraschall Klarheit. Mit Ultraschall kann man Größe, Position und Beschaffenheit eines Knotens genau bestimmen. Oft stellt sich heraus, dass es sich um einen gutartigen Befund handelt – aber dazu liefert der Ultraschall wichtige Hinweise.

Über- oder Unterfunktion: Bei ungeklärter Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) oder -unterfunktion (Hypothyreose) hilft Ultraschall, die Ursache einzugrenzen. Man kann z.B. sehen, ob die Schilddrüse insgesamt vergrößert ist, Knoten aufweist oder Anzeichen einer Entzündung zeigt (wie bei Hashimoto). So versteht man besser, warum die Hormonwerte aus dem Gleichgewicht sind.

Verdacht auf Hashimoto oder Morbus Basedow: Beide sind Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse. Bei Hashimoto-Thyreoiditis erkennt man im Ultraschall oft ein typisches Muster: Das Gewebe wirkt dunkler und inhomogen, fast „flockig“, weil die chronische Entzündung das Gewebe verändert. Auch Morbus Basedow (eine Autoimmun-Überfunktion) kann Ultraschall-Veränderungen zeigen. Daher setzt man Ultraschall ein, um die Diagnose solcher Erkrankungen zu untermauern.

Kontrolle bekannter Knoten oder Zysten: Hast du schon einen Schilddrüsenknoten, der beobachtet wird? Dann ist Ultraschall ideal, um diesen in regelmäßigen Abständen zu checken. So sieht man, ob der Knoten wächst, sich verändert oder stabil bleibt. Gleiches gilt für Zysten (flüssigkeitsgefüllte Hohlräume) in der Schilddrüse.

Verdacht auf vergrößerte Schilddrüse (Struma/Kropf): Dein Hals wirkt etwas „dick“ oder du hast ein Engegefühl? Eine vergrößerte Schilddrüse (Struma) kann dahinterstecken. Ultraschall misst das Volumen sehr genau und erkennt bereits kleine Vergrößerungen, noch bevor man sie von außen sieht. So lässt sich ein beginnender Kropf früh nachweisen. Ja, ein Ultraschall kann zuverlässig eine vergrößerte Schilddrüse feststellen – oft genauer als bloßes Abtasten.

Nach Schilddrüsen-OP oder -Therapie: Wenn bei dir bereits einmal an der Schilddrüse operiert wurde oder du eine Radiojod-Behandlung hattest, dient Ultraschall in der Nachsorge dazu, die Schilddrüse (bzw. das Restgewebe) und die Umgebung im Auge zu behalten. Man will sicherstellen, dass kein neues Knotengewebe auftaucht oder sich nichts Unerwartetes entwickelt.

Wie du siehst, gibt es viele gute Gründe für den Ultraschall. In Deutschland ist die Sonographie ein fester Bestandteil der Schilddrüsendiagnostik – und das aus gutem Grund: Viele Veränderungen bleiben ohne Ultraschall unentdeckt. Tatsächlich lassen sich nur etwa 5% der Schilddrüsenknoten durch Abtasten finden, während Ultraschall bis zu 10-mal mehr Knoten sichtbar machen kann. Das heißt, mit Ultraschall entdeckt man auch sehr kleine Knoten, die man von außen noch gar nicht spürt.

Vorteile des Schilddrüsen-Ultraschalls

Ein Ultraschall der Schilddrüse bietet zahlreiche Vorteile – sowohl gegenüber anderen Untersuchungsmethoden als auch allgemein für dich als Patient. Hier die wichtigsten Vorteile im Überblick:

Schmerzfrei und nicht-invasiv: Du spürst allenfalls den leichten Druck des Schallkopfs auf der Haut und das kühle Gel – mehr nicht. Eine Sonographie der Schilddrüse ist nicht schmerzhaft und erfordert keine Spritzen oder Eingriffe in den Körper. Danach kannst du sofort wieder deinen normalen Aktivitäten nachgehen.

Keine Strahlenbelastung: Anders als Röntgen oder CT arbeitet Ultraschall mit Schallwellen statt mit Röntgenstrahlen. Die Untersuchung ist somit unschädlich für dich und deine Schilddrüse. Auch Schwangere brauchen keine Sorge haben – Ultraschall gilt als absolut sicher, für Mutter und Baby.

Schnell und unmittelbar verfügbar: Ein Ultraschall dauert meist nur wenige Minuten und kann oft direkt beim Arzttermin durchgeführt werden. Viele Hausärzte und Internisten haben ein Ultraschallgerät in der Praxis. Du bekommst also sofort ein Ergebnis, ohne lange Wartezeit auf Labortests.

Hohe Empfindlichkeit für Veränderungen: Wie bereits erwähnt, erkennt der Ultraschall winzige Knoten und Veränderungen, die man von außen nie erfühlen könnte. Schon ab wenigen Millimetern Größe können Knoten sichtbar werden. So können Probleme frühzeitig entdeckt werden. In Studien fand man bei Ultraschalluntersuchungen zufällig bei fast jedem zweiten Erwachsenen knotige Schilddrüsen-Veränderungen – die meisten davon völlig harmlos, aber eben nur per Sonographie nachweisbar.

Wiederholbarkeit: Da Ultraschall den Körper nicht belastet, kann man die Untersuchung beliebig oft wiederholen. Das ist ideal, um einen Befund im Verlauf zu kontrollieren – etwa jährliche Checks bei bekannten Schilddrüsenknoten oder Hashimoto. Dein Arzt kann Veränderungen über die Zeit beobachten, ohne dass du dich Sorgen wegen zu häufiger Untersuchungen machen musst. Ultraschall kann problemlos öfter durchgeführt werden, weil er so ungefährlich ist.

Direkte Interaktion: Ein weiterer Pluspunkt: Während des Ultraschalls kann der Arzt dir live erklären, was er sieht. Du kannst Fragen stellen („Ist das da der Knoten?“) und bekommst direkte Antworten. Dieses Echtzeit-Feedback schafft Vertrauen und Verständnis für deine Gesundheit.

Natürlich ersetzt Ultraschall nicht alle anderen Untersuchungen – aber in vielen Fällen liefert er schon so viele Informationen, dass weitere Eingriffe (wie punktieren oder operieren) gar nicht nötig werden. Oft reicht die Ultraschalldiagnose, um Entwarnung zu geben oder das weitere Vorgehen zu planen.

Gibt es Risiken oder Nachteile?

Kurz gesagt: Kaum. Der Schilddrüsen-Ultraschall ist eine der risikoärmsten Untersuchungen überhaupt. Es gibt weder Strahlen noch Nebenwirkungen. Du brauchst keine Betäubung und bist hinterher sofort fit. Selbst für Kinder und Schwangere ist die Sonographie unbedenklich.

Ein paar Kleinigkeiten, die man erwähnen kann:

Manche Menschen empfinden den Druck des Schallkopfs am Hals als leicht unangenehm. Der Hals ist ja empfindlich – aber Schmerzen verursacht die Untersuchung in der Regel nicht. Wenn du leicht würgereiz-empfindlich bist, sag es dem Arzt; er wird dann besonders behutsam vorgehen.

Allergie aufs Ultraschallgel? Theoretisch möglich, aber extrem selten. Das Kontaktgel ist meist hypoallergen. Im schlimmsten Fall gibt’s vielleicht leichte Rötung, die schnell verschwindet.

Grenzen der Methode: Der Ultraschall kann zwar sehr viel erkennen, aber nicht alles eindeutig diagnostizieren. Zum Beispiel kann er nicht mit absoluter Sicherheit sagen, ob ein Knoten bösartig (also Krebs) ist oder nicht. Er zeigt gewisse Hinweise (wie „sieht verdächtig aus“ oder „eher unauffällig“), aber die endgültige Diagnose eines Schilddrüsenkrebses erfordert weitere Schritte – meist eine Feinnadelbiopsie, wo eine Gewebeprobe entnommen und im Labor untersucht wird. Auch funktionelle Aspekte der Schilddrüse (z.B. ob ein Knoten „heiß“ oder „kalt“ ist) erkennt man besser in einer Szintigraphie mit radioaktiven Substanzen. Ultraschall stößt hier an seine Grenzen, ist aber oft der erste Schritt, um solche weiterführenden Untersuchungen überhaupt erst gezielt einzusetzen.

Erfahrungsabhängig: Die Aussagekraft des Ultraschalls hängt ein Stück weit von der Erfahrung des Untersuchers ab. Ein geübter Arzt erkennt mehr Details und interpretiert Bilder sicherer. In der Hand eines Profis ist der Ultraschall ein sehr präzises Werkzeug. Wenn du unsicher bist, darfst du bei einem auffälligen Befund gerne noch eine Zweitmeinung oder einen zweiten Ultraschall bei einem Spezialisten (z.B. Endokrinologen) einholen.

Unterm Strich brauchst du aber keine Angst vor Risiken zu haben. Es gibt keine Strahlen und keine bleibenden Nebenwirkungen. Auch musst du – wie schon erwähnt – nicht nüchtern zum Ultraschall Schilddrüse erscheinen, im Gegensatz zu manchen Bauch-Ultraschalluntersuchungen. Du kannst ganz normal frühstücken und Medikamente nehmen. Die Untersuchung ist wirklich sehr schonend.

Ultraschallbefund auffällig – was bedeutet das?

Vielleicht hast du den Begriff „auffälliger Schilddrüsen-Ultraschall“ schon gehört oder sogar selbst auf deinem Befund stehen gehabt. „Schilddrüse Ultraschall auffällig“ heißt zunächst einmal nur, dass der Arzt irgendeine Veränderung gesehen hat, die vom Normalen abweicht. Das kann vieles bedeuten und ist noch kein Grund zur Panik!

Auffällige Ultraschall-Befunde können z.B. sein:

Knoten oder Knotenverdacht: Der Arzt sieht einen oder mehrere abgrenzbare Rundherde im Schilddrüsengewebe. Größe, Form und Struktur solcher Knoten werden genau beurteilt. Die gute Nachricht: Die meisten Knoten sind gutartig. Statistisch sind nur etwa 5% oder weniger aller Schilddrüsenknoten bösartig (Krebs) – neuere Studien sprechen sogar von nur rund 1%. Das heißt 95–99 von 100 Knoten sind keine Karzinome. Ein auffälliger Knoten bedeutet also in den allermeisten Fällen keinen Krebs, aber man wird ihn natürlich weiter abklären.

Zyste: Eine dunkle (echoarme) runde Struktur könnte eine Zyste sein, also ein mit Flüssigkeit gefülltes Bläschen. Das ist meist harmlos. Zysten können punktiert werden, wenn sie Probleme machen, müssen es aber selten.

Diffus inhomogenes Gewebe: Manchmal ist gar kein einzelner Knoten sichtbar, aber das gesamte Schilddrüsengewebe erscheint fleckig, unruhig oder entzündet. Das wird im Bericht dann als „inhomogen“ oder „echoarm“ beschrieben. So etwas sieht man typischerweise bei Hashimoto-Thyreoiditis, einer chronischen Entzündung, oder bei akutem Morbus Basedow. Hier wäre der Ultraschall auffällig, deutet aber eher auf eine Entzündung als auf einen Tumor hin.

Vergrößerte Schilddrüse (Struma): Eine deutlich größere Schilddrüse als normal fällt im Ultraschall sofort auf. Der Arzt misst das Volumen – ist es zum Beispiel über ~18 ml (bei Frauen) bzw. 25 ml (bei Männern), spricht man von einer Struma. Die Ursachen können Jodmangel oder chronische Entzündung sein. Auffällig ist es jedenfalls, wenn die Schilddrüse vergrößert ist.

Veränderte Lymphknoten: Gelegentlich entdeckt man im Umfeld der Schilddrüse geschwollene Lymphknoten. Das kann auf eine Entzündung hindeuten; in seltenen Fällen könnten es Absiedlungen (Metastasen) bei Schilddrüsenkrebs sein. Auch hier würde ein auffälliger Ultraschallbefund weiter untersucht, z.B. durch eine Biopsie des Lymphknotens.

Du merkst schon: Auffällig heißt nicht automatisch gefährlich, sondern einfach „da ist etwas, das wir uns genauer anschauen sollten.“ Dein Arzt wird das mit dir besprechen. Häufig folgt ein auffälliger Ultraschall einer weiteren Abklärung: Bei Knoten wird oft eine Feinnadelpunktion empfohlen, um Zellen zu entnehmen und im Labor anzuschauen. Oder es werden ergänzende Blutuntersuchungen gemacht (z.B. Entzündungswerte, Antikörper bei Hashimoto, Tumormarker bei Krebsverdacht). Auch eine Szintigraphie kann folgen, besonders wenn man wissen will, ob ein Knoten heiß oder kalt ist. All das dient dazu, aus dem unspezifisch „auffälligen“ Befund eine klare Diagnose zu machen.

Wichtig für dich als Patient: Lass dich von dem Wort auffällig nicht erschrecken. Sieh es positiv – der Ultraschall hat etwas gefunden, das man nun gezielt behandeln oder im Auge behalten kann. Lieber entdecken Ärzt*innen Auffälligkeiten früh, als dass etwas unbemerkt bleibt. Und wie gesagt, die allermeisten solcher Befunde lassen sich gut behandeln oder sind letztlich harmlos.

Ultraschall der Schilddrüse bei Hashimoto

Ein besonderer Anwendungsfall der Sonographie ist die Hashimoto-Thyreoiditis. Hashimoto ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das eigene Immunsystem die Schilddrüse angreift und langsam zerstört. Viele Betroffene fragen sich: Kann man Hashimoto im Ultraschall erkennen? – Ja, oft schon.

Typischerweise zeigt sich bei Hashimoto im Ultraschall ein charakteristisches Bild:

Das Schilddrüsengewebe ist diffus echoarm, erscheint also dunkler als normales, gesundes Gewebe. Das liegt daran, dass die chronische Entzündung das Gewebe verändert und „umbaut“. Ärzte beschreiben das manchmal bildhaft als „leopardenfellartig“ oder „mottenfraßartig– das heißt, helle und dunklere Areale wechseln sich ungleichmäßig ab.

Die Schilddrüse ist oft vergrößert (Struma) in frühen Stadien der Hashimoto-Krankheit, weil sie gegen die Entzündung ankämpft. In etwa 20% der Fälle kommt es zu so einer hypertrophen Form, wo die Drüse >18 ml Volumen hat. Häufiger jedoch (ca. 80% der Fälle) schrumpft die Schilddrüse im Laufe der Jahre durch die Zerstörung des Gewebes – am Ende bleibt eine kleine, narbige Schilddrüse zurück. Diese atrophische Hashimoto-Form erkennt man im Ultraschall an der deutlich verkleinerten, dunkel verfärbten Schilddrüse.

Mittels Doppler-Ultraschall kann man bei Hashimoto auch die Durchblutung sehen. In aktiven Entzündungsschüben ist das Schilddrüsengewebe oft verstärkt durchblutet; im chronischen Stadium nimmt die Durchblutung wieder ab. Auch das kann ein Hinweis sein, der Hashimoto von anderen Schilddrüsenproblemen unterscheidet.

Die Ultraschalluntersuchung ist bei Verdacht auf Hashimoto nahezu ein Standard. Sie ergänzt die Blutwerte (wie TPO-Antikörper und TSH) und hilft, die Diagnose zu sichern. Außerdem wird von Fachärzten empfohlen, bei Hashimoto-Patienten regelmäßige Ultraschall-Kontrollen durchzuführen, etwa einmal jährlich. So behält man den Verlauf im Blick: Baut sich das Gewebe weiter ab? Entstehen vielleicht neue Knoten in der entzündeten Schilddrüse? Diese Informationen beeinflussen das Management der Erkrankung (z.B. ob und wie viel Hormonersatz man braucht).

Für dich bedeutet das: Wenn du Hashimoto hast oder der Verdacht besteht, frag deinen Arzt ruhig nach einem Ultraschall. Es tut nicht weh und liefert wertvolle Erkenntnisse. Und es ist immer spannend, sein eigenes Schilddrüsenbild auf dem Monitor zu sehen – man bekommt ein besseres Gefühl dafür, was im eigenen Körper vor sich geht.

FAQ: Häufige Fragen zum Schilddrüsen-Ultraschall

Im Folgenden beantworten wir einige der häufigsten Fragen rund um den Ultraschall der Schilddrüse – von Kosten über Durchführung bis hin zur Bedeutung von Befunden.

Wie oft sind Knoten in der Schilddrüse bösartig?

In den allermeisten Fällen sind Schilddrüsenknoten gutartig. Statistiken zeigen, dass nur ein sehr kleiner Prozentsatz wirklich bösartig ist. Früher ging man von etwa 5% aus – also 5 von 100 Knoten könnten Krebs sein. Neuere Studien beziffern das Risiko sogar auf nur rund 1%. Das heißt: 99 von 100 Knoten sind nicht bösartig. Natürlich muss jeder entdeckte Knoten genau untersucht werden. Merken die Ärzt*innen im Ultraschall Auffälligkeiten, die verdächtig aussehen (z.B. unregelmäßige Begrenzung, winzige Verkalkungen, starke Durchblutung), wirst du zur Sicherheit weiter abgeklärt. Häufig wird eine Feinnadelbiopsie gemacht, um ganz sicherzugehen. Aber beruhigend ist: Die Entdeckung eines Knotens bedeutet nicht automatisch Krebs – im Gegenteil, die Chancen stehen sehr gut, dass er harmlos ist.

Kann ein Ultraschall eine vergrößerte Schilddrüse feststellen?

Ja, absolut. Die Größe der Schilddrüse lässt sich per Ultraschall sehr genau vermessen. Der Arzt berechnet aus den gemessenen Längen und Breiten der Schilddrüsenlappen das Gesamtvolumen. Ist dieses Volumen über dem Normalwert (bei Erwachsenen meist >18 ml bei Frauen, >25 ml bei Männern), spricht man von einer vergrößerten Schilddrüse – umgangssprachlich Kropf oder Struma. Ein erfahrener Untersucher erkennt sogar leichte Vergrößerungen sofort im Ultraschallbild, weil die Schilddrüse dann über die üblichen Grenzen hinausgeht oder die Gewebestruktur auf eine Überlastung hindeutet. Kurzum: Ein Ultraschall ist die Methode der Wahl, um eine Schilddrüsenvergrößerung festzustellen. Schon äußerlich sichtbare Kropfbildungen werden bestätigt, aber auch versteckte, innere Strumen (z.B. wenn das Organ nach unten in den Brustkorb wächst) erkennt man damit zuverlässig. Wenn du also das Gefühl hast, deine Schilddrüse sei vergrößert, kann der Ultraschall schnell Klarheit schaffen.

Wie viel kostet ein Ultraschall der Schilddrüse?

Die Kosten für einen Schilddrüsen-Ultraschall hängen davon ab, wer die Untersuchung veranlasst und warum. In vielen Fällen werden die Kosten komplett von der Krankenkasse übernommen – nämlich immer dann, wenn ein Arzt die Sonographie aus medizinischer Notwendigkeit empfiehlt. Hast du z.B. Beschwerden, einen auffälligen Tastbefund oder abnorme Blutwerte, gilt der Ultraschall als erforderliche Diagnostik und ist für dich als Kassenpatient kostenlos.

Anders sieht es aus, wenn du ohne konkreten Anlass einfach einen Check wünschst. Als IGeL-Leistung (Individuelle Gesundheitsleistung) müsstest du einen Schilddrüsen-Ultraschall selbst bezahlen. Die Preise sind in der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) festgelegt. Zur Orientierung: Der einfache GOÄ-Satz für eine Schilddrüsen-Sonographie liegt bei etwa 45 Euro. Je nach Arzt und Aufwand kann es etwas mehr sein (Privatärzte rechnen oft den 1,8- bis 2,3-fachen Satz ab, was um die 80–100 Euro wären). In manchen Fällen gibt es aber Grauzonen: Einige Krankenkassen erstatten auch Vorsorge-Ultraschalle, wenn sie im Rahmen der jährlichen Check-ups durchgeführt werden – frag da am besten direkt bei deiner Kasse nach.

Unterm Strich: Bei berechtigtem Verdacht oder Beschwerden zahlst du nichts (Kasse übernimmt). Als Wunschuntersuchung aus reiner Vorsorge liegen die Kosten um einige Dutzend Euro, was viele als lohnende Investition in die Gesundheit betrachten.

Was kann man beim Ultraschall der Schilddrüse erkennen?

Der Ultraschall ist ein echtes Multitalent, was die Schilddrüse angeht. Hier eine Zusammenfassung, was man alles erkennen kann:

Knoten und Zysten: Sämtliche Knoten in der Schilddrüse – ob winzig klein oder mehrere Zentimeter groß – sind im Ultraschall sichtbar. Man erkennt, wie groß sie sind, wo genau sie liegen und ob sie eher fest (solide) oder flüssig (Zyste) gefüllt sind. Auch Verkalkungen innerhalb eines Knotens kann man sehen.

Gewebestruktur: Der Arzt beurteilt, ob das Schilddrüsengewebe homogen aussieht (gleichmäßig grau im Bild) oder inhomogen (fleckig, unruhig). Letzteres deutet auf Erkrankungen hin, z.B. auf Hashimoto (chronische Entzündung) oder andere Formen der Thyreoiditis. Selbst kleinere Narben oder Umbauprozesse im Gewebe können erfahrene Untersucher erkennen.

Größe/Volumen der Schilddrüse: Wie oben erwähnt, misst man mit Ultraschall exakt die Dimensionen. So sieht man, ob die Schilddrüse normal groß, vergrößert oder eventuell verkleinert (wie bei fortgeschrittener Hashimoto) ist.

Lage und Form: Bei manchen Menschen kann die Schilddrüse z.B. asymmetrisch sein, einen Lappen haben, der größer ist, oder ungewöhnlich geformt sein. Auch Verlagerungen (etwa Schilddrüsengewebe, das hinter dem Brustbein liegt) kann man im Ultraschall entdecken.

Durchblutung: Mit einer speziellen Einstellung (Doppler-Ultraschall) lässt sich die Blutversorgung der Schilddrüse darstellen. Das hilft, um zwischen bestimmten Krankheiten zu unterscheiden: Bei Morbus Basedow sieht man oft eine extreme Durchblutung (man spricht vom „Thyroid Inferno“), bei ruhigen Knoten eher nicht. Auch entzündetes Gewebe (Hashimoto-Schub) zeigt manchmal verstärkte Durchblutung.

Lymphknoten rund um die Schilddrüse: Ein geübter Arzt wirft beim Schilddrüsenultraschall auch einen Blick auf die umgebenden Hals-Lymphknoten. Falls da etwas auffällig ist (vergrößerte oder veränderte Lymphknoten), wird es im Bericht stehen, da es für die Gesamtdiagnose wichtig sein kann.

Kurz gesagt: Man kann nahezu alle strukturellen Veränderungen der Schilddrüse erkennen. Nicht sichtbar sind hingegen die Funktion (das regeln die Hormontests im Blut) und die endgültige Dignität eines Knotens (da braucht es ggf. eine Biopsie). Aber alles, was Form, Aufbau und Aussehen angeht, bringt der Ultraschall ans Licht.

Kann ein Hausarzt Schilddrüsen-Ultraschall machen?

Grundsätzlich ja – viele Hausärzte können einen Schilddrüsen-Ultraschall durchführen, sofern sie ein Gerät in der Praxis haben und dafür ausgebildet sind. Die Hausarztpraxis ist oft die erste Anlaufstelle bei Schilddrüsenbeschwerden, und tatsächlich besitzen viele Allgemeinärzte oder Internisten ein Ultraschallgerät. Im Prinzip darf jeder Hausarzt eine Sonographie der Schilddrüse machen, wenn die technischen Mittel und die Fachkenntnis vorhanden sind.

In der Praxis läuft es oft so: Du gehst mit Symptomen (z.B. Müdigkeit, Herzrasen, Kloßgefühl) zum Hausarzt. Dieser nimmt Blut ab und tastet den Hals ab. Hat er den Verdacht auf ein Schilddrüsenproblem, wird er entweder selbst einen Ultraschall durchführen oder dich an einen Facharzt überweisen. Viele Hausärzte machen den ersten Ultraschall selbst. Bei unklaren Befunden – oder wenn der Hausarzt kein eigenes Gerät hat – bekommst du eine Überweisung zum Endokrinologen, Nuklearmediziner oder Radiologen. Diese Fachärzte haben oft noch hochauflösendere Geräte und viel Erfahrung mit Schilddrüse.

Du kannst also ruhig zuerst deinen Hausarzt fragen. Wenn er es anbieten kann, umso besser – dann hast du schnell Gewissheit. Wenn nicht, wird er dich gezielt weiterleiten. Wichtig ist: Warte bei echten Beschwerden nicht lange. Ein Ultraschall ist auch beim Facharzt schnell terminiert, und du wirst dich wohler fühlen, sobald du weißt, was los ist.

Warum nüchtern zum Ultraschall Schilddrüse?

Gute Nachricht: Für einen reinen Schilddrüsen-Ultraschall musst du nicht nüchtern sein. Dieser Hinweis („nüchtern kommen“) ist eher bekannt von Bauch-Ultraschalluntersuchungen, z.B. wenn die Leber, Gallenblase oder Bauchorgane geschallt werden. Da stört Nahrung im Magen-Darm-Trakt das Bild, weshalb man da nüchtern erscheint. Bei der Schilddrüse spielt das keine Rolle, da sie vorne am Hals liegt und das Essen im Magen die Sicht nicht beeinträchtigt. Du darfst also ganz normal essen und trinken vor deinem Termin. Auch Medikamente nimmst du wie gewohnt ein, insbesondere Schilddrüsenhormone (falls du welche einnimmst) nicht absetzen.

Warum fragen dann manche überhaupt nach „nüchtern“? Vermutlich aus Unwissenheit oder weil es früher mal als Faustregel galt, vor jeder Ultraschalluntersuchung sicherheitshalber nüchtern zu sein. Heutzutage weiß man: Bei der Schilddrüse ist es unnötig. Es gibt keine Vorschrift dazu. Sollte dein Arzt in einem sehr speziellen Fall etwas anderes empfehlen (was selten vorkommt), wird er es dir sagen. Im Normalfall gilt: Iss ruhig ein leichtes Frühstück, damit dir vor Aufregung nicht der Kreislauf absackt – der Ultraschall klappt auch gesättigt einwandfrei.

Welche Knoten in der Schilddrüse sind bösartig?

Ob ein Schilddrüsenknoten bösartig (also ein Karzinom) ist, lässt sich leider nicht allein an der Art des Knotens festmachen – es braucht immer eine feingewebliche Untersuchung, um Gewissheit zu haben. Allerdings gibt es Anhaltspunkte

„Heiße“ vs. „kalte“ Knoten: Aus der Szintigraphie (einer nuklearmedizinischen Untersuchung) weiß man, dass kalte Knoten – also Areale, die keine Hormone produzieren – ein gewisses Risiko haben, bösartig zu sein. Statistisch sind etwa 1–5% der kalten Knoten karzinomverdächtig. Heiße Knoten (überaktive Areale) hingegen sind fast nie bösartig; sie machen eher eine Überfunktion, sind aber gutartig. Im Ultraschall selbst sieht man nicht direkt, ob ein Knoten heiß oder kalt ist – dafür braucht es die Szintigraphie.

Ultraschallmerkmale: Gewisse Bildmerkmale lassen einen Knoten verdächtig erscheinen. Zum Beispiel: sehr ungleichmäßige innere Struktur, Mikroverkalkungen (winzige helle Punkte im Knoten), ein unscharfer oder ausgefranster Rand, ungewöhnliche Form (man sagt: „höher als breit“ im Querschnitt), oder auch verstärkte und chaotische Durchblutung im Doppler-Ultrasound. Hat ein Knoten viele dieser Merkmale, spricht man von einem „hohen Verdacht“ und würde eine Biopsie veranlassen. Fehlen solche Merkmale komplett, ist er eher beruhigend.

Größe des Knotens: Extrem kleine Knoten (<5 mm) sind fast nie bösartig relevant. Aber alles, was größer als 1 cm ist, schauen sich Ärzte meist genauer an. Ab ca. 1 cm Durchmesser wird in Leitlinien empfohlen, die Bösartigkeit auszuschließen, oft eben mittels Biopsie. Das heißt nicht, dass >1 cm automatisch Krebs heißt – es ist nur eine sinnvolle Sicherheitsmaßnahme, weil Schilddrüsenkrebs oft mit Knoten in dieser Größe einhergeht.

Wachstum: Ein Knoten, der über wenige Monate deutlich wächst, weckt Argwohn. Gutartige Knoten wachsen meist sehr langsam (über Jahre) oder bleiben gleich. Aggressives Wachstum könnte ein Zeichen für Bösartigkeit sein – muss aber nicht (es gibt auch schnell wachsende gutartige Zysten z.B.). Trotzdem würde man bei schnellem Wachstum früher eine Abklärung machen.

Zusammengefasst: Von außen kannst du nicht erkennen, ob ein Knoten bösartig ist. Und selbst der Ultraschallarzt kann es nicht mit 100%iger Sicherheit, sondern nur vermuten. „Welche Knoten sind bösartig?“ lässt sich also nur im Nachhinein sicher sagen, wenn z.B. eine Operation stattgefunden hat und der Knoten im Labor untersucht wurde. Aber beruhige dich mit der Tatsache, dass die meisten Knoten harmlos sind. Die kritische Gruppe der potenziell bösartigen Knoten wird durch die oben genannten Hinweise ausgesiebt und dann gezielt untersucht. Falls du einen Knoten hast: Geh regelmäßig zur Kontrolle und höre auf den Rat deiner Ärzte – damit bist du auf der sicheren Seite, falls sich doch etwas Bösartiges entwickeln sollte (was selten vorkommt).

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