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Echokardiographie: Untersuchung des Herzens mit Ultraschall

Echokardiographie – oft auch als Herzultraschall oder kurz Herz-Echo bezeichnet – ist eine der wichtigsten nicht-invasiven Untersuchungen in der Kardiologie. Dabei wird das Herz mittels Ultraschall dargestellt. Ärzte können so live beobachten, wie das Herz schlägt und ob Herzmuskel und Herzklappen normal funktionieren. Der große Vorteil: Im Gegensatz zu Röntgen oder CT kommt die Echokardiographie ganz ohne Strahlenbelastung aus und ist für Patient:innen schmerzfrei und risikoarm. In diesem Artikel erfahren Sie, was genau eine Echokardiographie ist, welche Arten es gibt, wie die Untersuchung abläuft, welche Ergebnisse sie liefert und mit welchen Kosten sie verbunden ist. Außerdem beantworten wir häufige Fragen – von „Was ist der Unterschied zwischen EKG und Echokardiographie?“ bis „Warum wird eine Echokardiographie gemacht?“.

Was ist eine Echokardiographie?

Eine Echokardiographie ist eine Ultraschalluntersuchung des Herzens. Das bedeutet, es werden hochfrequente Schallwellen ausgesendet, die vom Herzgewebe und Blut zurückgeworfen werden. Aus diesem Echo der Schallwellen entsteht auf einem Monitor ein bewegtes Bild des Herzens. So kann der Arzt die Strukturen und Bewegungen des Herzens in Echtzeit beurteilen. Man erkennt die Größe der Herzkammern, die Dicke der Herzwände und die Funktion der Herzklappen. Selbst die Fließrichtung des Blutes durch das Herz wird sichtbar, sodass z.B. undichte Klappen oder Herzklappenfehler erkannt werden können. Insgesamt gilt die Echokardiographie als schnelle und zuverlässige Methode, um Herzkrankheiten aufzuspüren oder auszuschließen. Sie ist daher aus der modernen Medizin nicht mehr wegzudenken und gehört zur Standard-Diagnostik bei Verdacht auf Herzprobleme.

Synonyme: In der Medizin wird die Echokardiographie auch Herzultraschall, Herzsonografie oder schlicht Herzecho genannt. All diese Begriffe meinen dasselbe Verfahren. Wichtig zu wissen: Eine Echokardiographie ist immer ein Ultraschall des Herzens – der Begriff Ultraschall alleine kann sich jedoch auch auf Untersuchungen anderer Organe beziehen.

Arten der Echokardiographie: transthorakal vs. transösophageal

Je nach Fragestellung stehen verschiedene Arten der Echokardiographie zur Verfügung. Die beiden Hauptmethoden sind die transthorakale Echokardiographie (TTE) und die transösophageale Echokardiographie (TEE). Beide nutzen Ultraschall, unterscheiden sich jedoch in der Art, wie der Schallkopf positioniert wird:

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Transthorakale Echokardiographie (TTE)

Die transthorakale Echokardiographie ist die häufigste Form des Herzultraschalls. „Transthorakal“ bedeutet durch den Brustkorb: Der Untersucher setzt den Ultraschallkopf außen auf die Brust an. Meist liegt der Patient dafür entspannt in Rückenlage oder leicht auf der linken Seite. Ein Gel auf der Haut sorgt für guten Kontakt und Bildqualität. Der Schallkopf wird an verschiedenen Positionen zwischen den Rippen angesetzt, um das Herz aus mehreren Blickwinkeln zu betrachten.

Vorteile: Die TTE ist schmerzlos, unkompliziert und dauert nur wenige Minuten. Sie liefert bereits umfangreiche Informationen – man sieht z.B. die Hohlräume des Herzens (Vorhöfe und Kammern), die Dicke des Herzmuskels, die Bewegung der Herzwände und die Öffnungs- und Schließbewegungen der Herzklappen. Auch die Pumpleistung des Herzens (Auswurfleistung) kann abgeschätzt werden.

In der Regel wird eine transthorakale Echokardiographie auch mit Doppler-Ultraschall kombiniert. Die Doppler-Echokardiographie macht den Blutfluss hör- und sichtbar: Strömungsgeräusche werden akustisch dargestellt und in Farb-Doppler-Bildern erkennt man z.B. blau und rot kodiert, in welche Richtung das Blut fließt und wie schnell. Dadurch können selbst kleine Undichtigkeiten oder Verengungen an Klappen sowie Löcher in der Herzscheidewand detektiert werden. Moderne Ultraschallgeräte erlauben zudem eine 3D-Echokardiographie, bei der man das Herz plastisch in drei Dimensionen sieht – hilfreich etwa zur genauen Beurteilung komplexer Klappenfehler. Diese Spezialverfahren (Doppler, Farb Doppler, 3D) sind meist Bestandteil einer umfassenden Echokardiografie und erhöhen die Aussagekraft der Untersuchung erheblich.

Transösophageale Echokardiographie (TEE)

Manchmal reicht die transthorakale Untersuchung von außen nicht aus – z.B. wenn bestimmte Bereiche verdeckt sind oder detailliertere Bilder benötigt werden. In solchen Fällen kommt die transösophageale Echokardiographie zum Einsatz. „Transösophageal“ heißt über die Speiseröhre: Hierbei wird eine kleine Ultraschallsonde an der Spitze eines flexiblen Schlauchs über den Mund in die Speiseröhre eingeführt. Da die Speiseröhre unmittelbar hinter dem Herzen verläuft, kommt man mit dem Schallkopf sehr nah an das Herz heran. Dadurch liefert die TEE hochaufgelöste Bilder insbesondere von Strukturen, die bei der TTE schwierig zu sehen sind – zum Beispiel die Herzklappen, die Vorhöfe oder Anhängsel wie das Herzohr (wo sich bei Vorhofflimmern gerne Gerinnsel bilden können).

Ablauf: Ein TEE wird in der Regel unter leichter Sedierung durchgeführt. Der Rachen wird örtlich betäubt (ähnlich wie bei einer Magenspiegelung), und der Patient bekommt ein Beruhigungsmittel, um den Würgereiz zu vermindern. Dann schiebt der Arzt den weichen Schlauch vorsichtig durch den Mund in die Speiseröhre. Das klingt unangenehm, ist aber gut tolerierbar – viele Patienten verschlafen die Prozedur quasi. Die eigentliche Ultraschalluntersuchung des Herzens erfolgt dann von innen und dauert wiederum nur wenige Minuten. Anschließend wird die Sonde entfernt. Nach einer kurzen Aufwach- und Beobachtungsphase (meist <1 Stunde) kann der Patient wieder nach Hause, sollte aber wegen der Sedierung an dem Tag nicht selbst Auto fahren.

Wann wird TEE eingesetzt? Die transösophageale Echokardiographie ist kein Routineverfahren, wird aber gezielt angewandt, wenn sie Vorteile bringt. Beispiele:

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1. Vor einer Herzklappen-Operation (z.B. Austausch einer Klappe) zur genauen Beurteilung der Klappenstruktur.

2. Bei Verdacht auf Blutgerinnsel im Herzen, insbesondere im linken Vorhofohr bei Vorhofflimmern, um Schlaganfallsrisiken abzuschätzen.

3. Zum Nachweis von Herzfehlern (z.B. einem Loch in der Herzscheidewand) oder von Entzündungen an den Herzklappen (Endokarditis), falls die TTE keinen eindeutigen Befund liefert.

4. In der Notfallmedizin, z.B. bei Aortendissektion (Riss der Hauptschlagader), wenn eine schnelle Diagnose lebenswichtig ist und TTE nicht aussreicht.

Weitere Echokardiographie-Verfahren

Neben TTE und TEE gibt es noch spezielle Varianten:

Stress-Echokardiographie: Hier wird das Herz unter Belastung untersucht – entweder auf einem Fahrrad-Ergometer oder durch Medikamente, die den Puls erhöhen. Ein sogenanntes Stress-Echo zeigt, wie das Herz unter Anstrengung arbeitet und kann Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße aufdecken, die in Ruhe nicht sichtbar sind. Diese Methode ist besonders bei Verdacht auf koronare Herzkrankheit (KHK) wertvoll.

Kontrast-Echokardiographie: Bei Bedarf kann ein Kontrastmittel in eine Vene gespritzt werden, das die Herzkammern im Ultraschall kontrastreicher erscheinen lässt. So erkennt man z.B. Defekte der Scheidewand oder schlecht durchblutete Areale besser.

4D-Echokardiographie: Hierbei handelt es sich im Prinzip um eine 3D-Echokardiografie in Echtzeit (die vierte Dimension ist die Zeit). Sie liefert eindrucksvolle, plastische Live-Bilder des Herzens und wird vor allem in spezialisierten Zentren eingesetzt.

Für die meisten Fragestellungen genügt jedoch die normale transthorakale Echokardiographie, ggf. kombiniert mit Doppler. Die zusätzlichen Verfahren kommen zum Einsatz, wenn ein noch genauerer Blick aufs Herz erforderlich ist.

Warum wird eine Echokardiographie durchgeführt?

Eine Echokardiographie kann bei zahlreichen Beschwerden und Krankheiten angezeigt sein. Oft wird sie zur Abklärung von Symptomen oder auffälligen Befunden eingesetzt, um die Ursache genauer zu bestimmen. Typische Gründe, warum Ihr Arzt eine Echokardiographie durchführen lässt, sind zum Beispiel:

GrundBeschreibung
Auffälliges EKG oder HerzgeräuschWenn im Elektrokardiogramm (EKG) Unregelmäßigkeiten auftreten oder beim Abhören des Herzens ein Herzgeräusch festgestellt wird, hilft ein Herzecho, der Sache auf den Grund zu gehen.
Symptome wie Atemnot oder BrustschmerzenUnklare Luftnot, schnelle Erschöpfung, Druckgefühl oder Schmerzen in der Brust können vom Herzen kommen. Eine Echokardiographie zeigt, ob z.B. eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz) oder ein Herzklappenfehler dahintersteckt.
Verdacht auf Herzinsuffizienz (Herzschwäche)Bei Anzeichen einer schwachen Pumpfunktion – etwa geschwollenen Beinen, rascher Ermüdung oder nächtlicher Atemnot – prüft das Echo, ob die Auswurffraktion reduziert ist oder die Herzwände verdickt sind.
Bekannte HerzklappenerkrankungZur Kontrolle einer bereits diagnostizierten Klappenerkrankung (z.B. Aortenklappenstenose oder Mitralklappenprolaps) wird in regelmäßigen Abständen ein Herzecho durchgeführt, um den Verlauf zu beobachten und den optimalen Zeitpunkt für eine Therapie/Operation abzupassen.
Nach HerzinfarktEin Herzultraschall nach einem Herzinfarkt zeigt, wie stark der Herzmuskel geschädigt wurde. Ärzte beurteilen damit die aktuelle Pumpfunktion und Wandbewegungsstörungen und können die weitere Behandlung darauf abstimmen.
Angeborene HerzfehlerBei Verdacht auf Fehlbildungen des Herzens (z.B. Septumdefekte, Klappendefekte) oder zur Kontrolle bereits bekannter angeborener Herzfehler ist die Echokardiographie das Mittel der Wahl. Sie ist auch bei Säuglingen und Kindern gut anwendbar, da sie keine Strahlung verwendet.
Flüssigkeit im Herzbeutel (Perikarderguss)Bei bestimmten Erkrankungen kann sich Flüssigkeit um das Herz ansammeln. Im Ultraschall ist ein solcher Herzbeutelerguss sofort sichtbar. Auch Entzündungen des Herzbeutels (Perikarditis) lassen sich so feststellen.

Zusammengefasst: Eine Echokardiographie wird immer dann gemacht, wenn man strukturelle oder funktionelle Veränderungen des Herzens vermutet. Sie beantwortet Fragen wie: Ist das Herz vergrößert? Pumpt es genug Blut? Arbeiten die Klappen einwandfrei? Gibt es Undichtigkeiten, Verengungen oder Löcher? – All das kann der Arzt durch diese Ultraschalluntersuchung beurteilen.

Echokardiographie: Durchführung und Ablauf

Die Durchführung der Echokardiographie ist für Patient:innen unkompliziert. Eine transthorakale Echokardiographie (Untersuchung über den Brustkorb) erfordert in der Regel keine besondere Vorbereitung. Sie können normal essen, trinken und Ihre Medikamente einnehmen (wenn nicht anders vom Arzt angegeben). Lediglich oberkörperfreie Kleidung ist notwendig, da der Schallkopf direkt auf die Haut am Brustkorb gesetzt wird.

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Ablauf einer transthorakalen Echokardiographie: Sie werden gebeten, sich auf eine Untersuchungsliege zu legen – oft in halblinks seitlicher Position, weil man so das Herz am besten abbilden kann. Der Arzt oder die medizinische Fachkraft trägt etwas Kontaktgel auf Ihre Brust auf. Das Gel kann sich anfangs kühl anfühlen, sorgt aber dafür, dass der Ultraschallkopf (Schallkopf) gut über die Haut gleitet und die Ultraschallwellen optimal in den Körper gelangen. Nun setzt der Untersucher den Schallkopf an verschiedenen Stellen der Brustwand an: typischerweise neben dem Brustbein, unter dem linken Brustansatz und am Oberbauch. Sie werden möglicherweise gebeten, zwischendurch tief einzuatmen oder die Luft kurz anzuhalten, damit das Zwerchfell das Herz nicht verdeckt. Auf einem Monitor können Arzt und Patient das Herz als schwarz-weißes Bewegtbild sehen – man erkennt die Pumpbewegungen und Klappenöffnungen in Echtzeit. Während der Untersuchung hört man oft pulsierende Geräusche oder Rauschen: Das sind die Doppler-Signale des Blutflusses.

Die gesamte Prozedur ist schmerzfrei. Lediglich ein leichter Druck des Schallkopfs auf die Rippen kann zuweilen zu spüren sein, ist aber nicht unangenehm. Wenn Sie seitlich liegen, kann es sein, dass Ihr linker Arm taub wird – hier hilft es, kurz die Position zu wechseln. Ansonsten können Sie während des Ultraschalls entspannen. Falls etwas unklar ist, zögern Sie nicht, Fragen zu stellen – viele Ärzte erklären gerne live, was gerade auf dem Monitor zu sehen ist.

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Dauer: Eine normale transthorakale Echokardiographie dauert meist etwa 15 bis 20 Minuten. Bei schwierigen Fragestellungen oder sehr gründlicher Untersuchung können es auch mal 30 Minuten sein, aber selten länger. Handelt es sich um ein Stress-Echo (Belastungsuntersuchung), kommt natürlich noch die Zeit auf dem Fahrrad oder Laufband hinzu – insgesamt vielleicht 30 bis 45 Minuten. Die transösophageale Echokardiographie (Schluckecho) dauert ebenfalls etwa 10–20 Minuten reine Untersuchungszeit, allerdings müssen Sie hier inklusive Vorbereitung und Erholung mit ein paar Stunden Aufenthalt in der Praxis/Klinik rechnen.

Risiken und Nebenwirkungen: Eine transthorakale Echokardiographie ist extrem sicher. Es sind keine Nebenwirkungen bekannt – Sie können danach sofort wieder Ihren Aktivitäten nachgehen. Beim TEE/Schluckecho besteht ein minimales Risiko einer Rachenreizung oder (sehr selten) kleinen Verletzungen in Speiseröhre/Magen. Auch kann das Beruhigungsmittel kurz müde machen. Insgesamt ist aber auch diese Methode sehr sicher; ernsthafte Komplikationen sind äußerst selten. Ihr Arzt wird Sie vor einem TEE ausführlich über mögliche Risiken aufklären.

Ergebnisse der Echokardiographie: Was wird gemessen?

Nach der Ultraschalluntersuchung wertet der Arzt die Bilder und Messwerte aus. Meist erhalten Sie direkt im Anschluss ein erstes Feedback, ob alles in Ordnung war oder ob Auffälligkeiten gesehen wurden. Später folgt oft noch ein schriftlicher Befund. Doch was genau sind das für Ergebnisse, die eine Echokardiographie liefert?

Während des Echos misst der Arzt verschiedene Parameter Ihres Herzens. Typische Messwerte sind zum Beispiel:

MessparameterBeschreibung
Herzkammer-GrößenDurch Anhalten des Ultraschallbildes (M-Mode und 2D) kann der Durchmesser der linken und rechten Herzkammer sowie der Vorhöfe bestimmt werden. Anhand dieser Maße erkennt man, ob Herzhöhlen erweitert oder normal groß sind.
Wanddicke und MuskulaturDie Dicke der linken Herzwand und des Septums (Herzscheidewand) wird beurteilt. Ein verdickter Herzmuskel könnte auf langjährigen Bluthochdruck oder andere Erkrankungen hinweisen.
Pumpfunktion (Ejektionsfraktion)Ein zentraler Wert ist die Auswurffraktion des linken Ventrikels. Sie gibt in Prozent an, wie viel Blut pro Herzschlag ausgeworfen wird. Eine normale Ejektionsfraktion liegt bei etwa 55–70 %. Werte darunter deuten auf eine eingeschränkte Pumpfunktion hin (z.B. bei Herzinsuffizienz).
Herzklappen-FunktionMit Hilfe von Doppler-Ultraschall misst man die Flussgeschwindigkeiten des Blutes über den Herzklappen. Daraus lässt sich ableiten, ob eine Klappe verengt ist (dann ist die Fließgeschwindigkeit erhöht) oder undicht ist (dann sieht man einen Rückfluss, Regurgitation, im Farb-Doppler-Bild). Auch Geräusche (Doppler-Spektren) geben Hinweise auf Klappenfehler. Der Arzt beurteilt, ob alle Klappen dicht schließen und sich gut öffnen.
HerzbeutelMan schaut, ob sich Flüssigkeit im Herzbeutel befindet. Ein kleiner Flüssigkeitssaum ist oft normal; größere Ansammlungen weisen auf einen Perikarderguss hin.
Weitere BefundeJe nach Fragestellung kann das Echo auch Blutgerinnsel innerhalb des Herzens entdecken (meist im linken Vorhof oder in abnorm erweiterten Herzkammern), angeborene Verbindungen (z.B. Vorhofseptumdefekte), oder eine ungleichmäßige Bewegung der Herzwände (Hinweis auf zurückliegenden Infarkt oder Durchblutungsstörung).

All diese Messungen werden mit Normwerten verglichen. Ärzte nutzen häufig Referenz- oder Normwert-Tabellen, um zu entscheiden, ob die ermittelten Werte im grünen Bereich liegen. Eine Echokardiographie Normwerte Tabelle listet zum Beispiel auf, wie groß eine linke Kammer bei Männern und Frauen durchschnittlich sein darf, oder welchen Bereich die Flussgeschwindigkeit über der Aortenklappe normalerweise hat. Anhand solcher Normwerte kann der Befund eingeordnet werden. Wenn Sie Ihren schriftlichen Echo-Befund erhalten, finden Sie dort meist zahlreiche Zahlen. Lassen Sie sich davon nicht verwirren – es handelt sich um diese Messwerte (mit Einheiten und Normbereich zum Vergleich). Ihr Arzt wird Ihnen erläutern, was sie bedeuten.

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Was kann man sehen? Insgesamt ermöglicht die Echokardiographie einen umfassenden Blick auf das Herz. Man sieht das Herz bei der Arbeit und kann dadurch zahlreiche Erkrankungen erkennen:

BefundBeschreibung
HerzklappenfehlerUndichte Klappen (Insuffizienzen) oder Verengungen (Stenosen) sind deutlich erkennbar. Man sieht z.B., wie weit sich eine Klappe öffnet oder ob Blut in die falsche Richtung zurückströmt.
HerzschwächeWenn das Herz nicht kräftig genug pumpt, fällt das in der Echokardiografie auf – die Auswurfleistung ist vermindert, und oft bewegen sich Teile des Herzmuskels langsamer oder unkoordiniert.
Herzmuskel-ErkrankungenVeränderungen in der Wanddicke (z.B. verdickter Herzmuskel bei Hypertrophie) oder Bewegungsstörungen (bei Narben nach Infarkt) werden sichtbar. Auch bestimmte Muster bei Kardiomyopathien (Herzmuskelerkrankungen) kann ein erfahrener Untersucher im Echo erkennen.
Angeborene HerzfehlerLöcher in den Herzscheidewänden, falsch angelegte Gefäße oder Kammern – viele angeborene Anomalien werden heute schon bei Babys per Echokardiografie diagnostiziert.
Flüssigkeit oder TumoreSowohl Flüssigkeitsansammlungen im Herzbeutel als auch seltene Befunde wie Tumore im Herzen (z.B. Myxome) lassen sich im Ultraschall darstellen.

Man sieht also eine ganze Menge. Wichtig ist: Die Echokardiographie zeigt vor allem strukturelle und funktionelle Aspekte des Herzens. Dinge wie der Herzrhythmus oder die elektrische Aktivität des Herzens sieht man im Echo nicht – dafür ist das EKG zuständig. Ideal ist daher oft die Kombination aus beiden Untersuchungen: EKG und Echokardiographie ergänzen sich, um Ihr Herz umfassend zu beurteilen.

Kosten einer Echokardiographie

Die Echokardiographie Kosten können je nach Untersuchungsart und Versicherungsstatus variieren. Grundsätzlich gilt: Handelt es sich um eine medizinisch notwendige Untersuchung (also es liegt ein entsprechender Verdacht oder eine Diagnose vor), übernehmen in Deutschland die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für den Herzultraschall. Sie als Patient müssen in diesem Fall nichts bezahlen. Dies betrifft die meisten Situationen – z.B. wenn der Hausarzt oder Kardiologe ein Echo anordnet, weil ein Herzproblem abgeklärt werden soll.

Anders sieht es aus, wenn Sie ohne medizinischen Anlass (also auf eigenen Wunsch) ein Herzultraschall-Screening vornehmen lassen. In diesem Fall spricht man von einer individuellen Gesundheitsleistung (IGeL). Die Untersuchung wird dann privat in Rechnung gestellt. Eine einfache transthorakale Echokardiographie ist als IGeL-Leistung mit rund 35–50 Euro veranschlagt. Benötigt man zusätzliche Verfahren – etwa ein Kontrastmittel – können die Kosten auf etwa 100–115 Euro steigen. Eine Untersuchung über die Speiseröhre (transösophageale Echokardiographie) kostet aufgrund des höheren Aufwands ungefähr 105–135 Euro. Für eine Stressechokardiographie liegen die Kosten oft am höchsten, zum Teil bei bis zu 200 Euro.

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Bei privat Versicherten wird die Echokardiographie nach der GOÄ (Gebührenordnung für Ärzte) abgerechnet. Privatpatienten erhalten also zunächst eine Rechnung, die sie bei ihrer Versicherung einreichen können. Die GOÄ legt für jede Leistung einen bestimmten Punktwert und Gebührensatz fest. Eine zweidimensionale Herzultraschall-Untersuchung (entspricht einer normalen TTE) hat z.B. den Gebührensatz GOÄ 424. Je nach Aufwand können zusätzlich Zuschläge für Doppler (GOÄ 406/405) berechnet werden. In der Praxis belaufen sich die Kosten für eine GOÄ-Echokardiographie meist auf etwa 130 bis 160 Euro für eine vollständige Untersuchung. Dieser Betrag wird in der Regel von der privaten Krankenkasse erstattet.

Hinweis: Die genannten Euro-Beträge sind Durchschnittswerte. Je nach Arztpraxis können die Preise leicht variieren, insbesondere bei Selbstzahlern (IGeL). Auch der Steigerungssatz bei privatärztlicher Liquidation kann schwanken (der Standard ist 2,3-fach, maximal 3,5-fach des GOÄ-Satzes). Ihr Arzt kann Ihnen auf Anfrage vorab mitteilen, welche Kosten im individuellen Fall zu erwarten sind.

Häufig gestellte Fragen zur Echokardiographie

Zum Abschluss beantworten wir noch einige häufige Fragen, die Patient:innen rund um das Thema Echokardiographie stellen.

Was ist der Unterschied zwischen EKG und Echokardiographie?

EKG und Echokardiographie sind beide wichtige Untersuchungen fürs Herz, aber sie messen völlig Unterschiedliches. Das EKG (Elektrokardiogramm) zeichnet die elektrische Aktivität des Herzens auf. Dafür werden kleine Elektroden auf der Haut befestigt, die die elektrischen Impulse des Herzmuskels messen. Ein EKG zeigt zum Beispiel Ihren Herzrhythmus und kann Herzrhythmusstörungen, Durchblutungsstörungen (Ischämien) oder einen Herzinfarkt sichtbar machen – allerdings indirekt über typische Kurvenveränderungen. Die Echokardiographie hingegen bildet die Struktur und Funktion des Herzens im Bild ab. Sie zeigt also die Anatomie in Bewegung: Man sieht Herzkammern, Herzklappen, Blutfluss etc. Einfach gesagt: Die Echokardiographie ist ein Ultraschall-Bild des Herzens, während das EKG eine Kurve der Herzstromkurve ist. Die beiden Verfahren ergänzen sich hervorragend. Häufig wird zunächst ein EKG geschrieben und – falls Auffälligkeiten bestehen oder nähere Informationen benötigt werden – anschließend eine Echokardiografie durchgeführt, um das Herz sowohl elektrisch als auch strukturell zu prüfen.

Wie hoch sind die Kosten für eine GOÄ-Echokardiographie?

Wenn eine Echokardiographie nach GOÄ (Gebührenordnung für Ärzte) abgerechnet wird – was bei Privatpatienten oder Selbstzahlern der Fall ist – liegen die Kosten in der Regel im unteren dreistelligen Eurobereich. Konkret kann man von ca. 130 bis 160 € für eine standardmäßige Herzultraschall-Untersuchung ausgehen. Der genaue Betrag hängt davon ab, welche Leistungen im Einzelnen erbracht werden. Eine einfache transthorakale Echokardiografie ohne Doppler liegt eher am unteren Ende, wohingegen mit Farbdoppler, eventueller Kontrastmittelgabe oder als Stressecho die Kosten ansteigen können. Gesetzlich Versicherte müssen diese Kosten nicht selbst tragen, sofern die Untersuchung aus medizinischen Gründen erfolgt – dann übernimmt die Kasse. Nur bei Wunschleistungen (IGeL) zahlen gesetzlich Versicherte selbst, hier bewegen sich die Preise etwa zwischen 50 und 150 €, je nach Umfang der Untersuchung (siehe oben).

Wie lange dauert eine Echokardiographie?

Die Echokardiographie ist relativ schnell durchführbar. Eine normale transthorakale Echokardiographie dauert meist 10 bis 20 Minuten. Manchmal nimmt sich der Arzt etwas mehr Zeit, sodass es bis zu 30 Minuten werden, aber üblicherweise sind die wichtigsten Aufnahmen in einer Viertelstunde erledigt. Soll zusätzlich eine Belastungs-Echokardiographie gemacht werden (Stress-Echo), kommt die Belastungsdauer hinzu – dann kann sich die Untersuchung insgesamt auf ungefähr 30–40 Minuten ausdehnen. Beim transösophagealen Echo (TEE) beträgt die reine Untersuchungszeit ebenfalls nur etwa 10–15 Minuten; inklusive Vorbereitung (Sedierung, Rachen betäuben) und Nachruhe sollten Sie aber etwa 1–2 Stunden einplanen. Insgesamt gilt: Die Echokardiographie ist ein schnelles Verfahren – in kurzer Zeit erhält man viele Informationen über das Herz.

Wie läuft eine Echokardiographie ab?

Der Ablauf hängt etwas von der Methode ab, ist aber im Allgemeinen folgender: Für eine transthorakale Echokardiographie liegen Sie entspannt auf einer Liege (meist auf dem Rücken oder leicht auf der linken Seite). Sie machen den Oberkörper frei, und der Arzt bringt etwas Ultraschallgel auf der Brust auf. Dann wird ein Ultraschallkopf von außen an verschiedene Stellen des Brustkorbs gehalten. Sie spüren dabei nur leichten Druck und evtl. die Kälte des Gels. Während der Untersuchung können Sie das Herz auf dem Monitor schlagen sehen. Der Arzt bewegt den Schallkopf langsam hin und her, um alle Bereiche des Herzens abzubilden. Gelegentlich werden Sie gebeten, tief einzuatmen oder kurz die Luft anzuhalten, um bessere Bilder zu bekommen. Das war’s im Grunde schon – nach einigen Minuten ist die Untersuchung fertig und Sie können das Gel abwischen. Falls Doppler-Ultraschall nötig ist, hören Sie zusätzlich Geräusche (ähnlich einem Rauschen oder pulsierenden Ton), die den Blutfluss darstellen – das ist normal und gehört zur Untersuchung.

Bei einer transösophagealen Echokardiographie (Schluckecho) ist der Ablauf etwas anders: Hier wird der Rachen örtlich betäubt und Sie bekommen ein Beruhigungs-/Schlafmittel. Anschließend führt der Arzt einen dünnen flexiblen Schlauch über den Mund in Ihre Speiseröhre ein. An dessen Ende sitzt ein kleiner Ultraschallkopf, der nun direkt hinter dem Herzen liegt und sehr genaue Bilder liefert. Während des Schluckechos schlafen oder dösen Sie normalerweise, sodass Sie vom Ablauf kaum etwas mitbekommen. Nach 10–15 Minuten ist alles vorbei, der Schlauch wird entfernt und Sie wachen kurz darauf wieder vollständig auf. Insgesamt müssen Sie für diese Variante etwas mehr Zeit einplanen, und Sie sollten am Untersuchungstag nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen (wegen der leichten Sedierung).

Was wird bei einer Echokardiographie gemacht?

Bei einer Echokardiographie wird ein Ultraschall des Herzens gemacht – sprich, es werden mit Hilfe von Schallwellen Bilder Ihres Herzens erzeugt. Konkret führt der Arzt den Ultraschallkopf außen über die Brust (bzw. beim Schluckecho in der Speiseröhre) und schaut sich das schlagende Herz auf dem Bildschirm an. Während der Untersuchung nimmt der Arzt gezielt Messungen vor: z.B. misst er die Dicke der Herzwände, die Größe der Herzkammern und überprüft, ob die Herzklappen richtig öffnen und schließen. Auch die Geschwindigkeit des Blutflusses durch die einzelnen Klappen wird gemessen (mittels Doppler-Ultraschall). Kurz gesagt: Es wird die Struktur und Funktion des Herzens überprüft. Der Arzt achtet insbesondere darauf, ob alles im Normbereich ist – also ob das Herz normal groß ist, kräftig pumpt und die Klappen dicht sind – oder ob sich Hinweise auf eine Erkrankung zeigen. Insgesamt ist es ein sehr umfassender Herz-Check per Ultraschall.

Ist Echokardiographie das gleiche wie Ultraschall?

Im Prinzip ja – eine Echokardiographie ist eine Ultraschalluntersuchung, allerdings spezifisch vom Herzen. „Ultraschall“ ist ein allgemeiner Begriff für Bildgebung mit Schallwellen (medizinisch Sonografie). Man kann per Ultraschall viele Organe untersuchen (z.B. Bauchultraschall, Schilddrüsenultraschall). Wenn der Ultraschall am Herzen durchgeführt wird, nennt man ihn Echokardiographie. Der Begriff kommt von “Echo” (das Zurückwerfen der Schallwellen) und “Kardia” (griechisch für Herz). Manche nennen die Untersuchung auch einfach Herzultraschall. Im Alltagsgebrauch meint „Ultraschall vom Herzen“ also genau das Gleiche wie Echokardiografie. Zusammengefasst: Jede Echokardiographie ist ein Ultraschall, aber nicht jeder Ultraschall ist eine Echokardiographie – nur der am Herzen.

Warum wird eine Echokardiographie gemacht?

Eine Echokardiographie wird gemacht, um Erkrankungen des Herzens zu diagnostizieren oder auszuschließen. Sie kommt zum Einsatz, wenn ein Arzt den Zustand des Herzens genauer beurteilen möchte – zum Beispiel wegen bestimmter Symptome oder Risikofaktoren. Typische Gründe haben wir oben schon aufgelistet: Atemnot, Brustschmerzen, bekanntes Herzgeräusch, Kontrolle bei Herzinsuffizienz oder nach Infarkt etc. Mit der Echokardiografie kann man sehr viele Fragen beantworten: Ist das Herz vergrößert? Ist der Herzmuskel schwach oder stark? Arbeiten die Herzklappen einwandfrei oder gibt es undichte/verengte Klappen? Gibt es Anzeichen für einen zurückliegenden Infarkt? – All das lässt sich mit diesem Ultraschall sehen. Die Untersuchung wird also gemacht, um Herzprobleme frühzeitig zu erkennen oder den Verlauf einer bekannten Herzerkrankung zu überwachen. Auch in Notfallsituationen (z.B. Verdacht auf Herzbeuteltamponade oder akuten Klappenriss) wird sie durchgeführt, weil sie sofort und ohne Vorbereitungszeit Ergebnisse liefert. Kurz gesagt: Eine Echokardiographie wird immer dann veranlasst, wenn ein Blick ins Herz medizinisch hilfreich ist – sei es zur erstmaligen Diagnose oder zur Verlaufs- und Therapiekontrolle.

Was kann man bei einer Echokardiographie sehen?

Man kann bei einer Echokardiographie das Herz in Aktion sehen. Auf dem Monitor erscheinen die Herzkammern, die Vorhöfe, die Herzklappen und die großen Gefäße (wie die Aorta) in Echtzeit. Dadurch lässt sich sehr viel erkennen: Man sieht beispielsweise, ob eine Herzkammer vergrößert ist oder normal groß, ob der Herzmuskel kräftig pumpt oder irgendwo geschwächt ist, und ob die Herzklappen dicht halten. Mit den Farb-Doppler-Aufnahmen erkennt man Blutflüsse: zum Beispiel ob Blut aus einer Kammer in die falsche Richtung zurück in den Vorhof fließt (Hinweis auf Klappenundichtigkeit) oder ob irgendwo ein untypischer Kurzschluss zwischen den Herzkammern besteht (Hinweis auf einen Defekt). Außerdem kann man sehen, ob Flüssigkeit im Herzbeutel den Herzschlag behindert oder ob strukturelle Auffälligkeiten vorliegen (z.B. Tumor im Herzen, seltene Verkalkungen etc.). Zusammengefasst: Das Echo zeigt anatomische und funktionelle Details des Herzens. Was man nicht direkt sieht, sind die Herzkranzgefäße selbst – diese kleinen Gefäße werden besser mittels Herzkatheter oder CT sichtbar gemacht. Aber selbst Hinweise auf Durchblutungsstörungen (indirekt durch Wandbewegungs-Störungen) können im Echo auffallen. Insgesamt vermittelt eine Echokardiographie dem Arzt ein sehr genaues Bild vom Zustand Ihres Herzens.

Herzgesundheit im Blick behalten – Ihr Herz wird es Ihnen danken!

Die Echokardiographie ist ein unschätzbar wertvolles Werkzeug, um Ihr Herz auf schonende Weise zu untersuchen. Ohne Schmerzen und in kurzer Zeit liefert sie detaillierte Informationen über Herzgröße, Klappenfunktion und Pumpkraft. Ob zur Abklärung von Symptomen oder als Routine-Kontrolle bei bestehenden Herzleiden – das Herzultraschall hilft, Gefahren frühzeitig zu erkennen und die richtige Behandlung einzuleiten.

Für Sie als Patient: Wenn Sie Beschwerden wie Atemnot, Herzstolpern oder Brustschmerzen haben, zögern Sie nicht, Ihren Arzt darauf anzusprechen. Eine Echokardiographie kann oft rasch Klarheit schaffen. Auch bei bekannten Herzproblemen sind regelmäßige Kontrollen wichtig. Sprechen Sie mit Ihrem Kardiologen, ob und wann bei Ihnen ein Herzecho sinnvoll ist.

Handlungsaufforderung: Achten Sie auf Ihr Herz – es ist der Motor Ihres Lebens. Nutzen Sie die Möglichkeiten der Vorsorge: Lassen Sie bei Bedarf eine Echokardiographie durchführen, um sicherzugehen, dass bei Ihrem Herzen alles in Ordnung ist. Bei Fragen oder Unsicherheiten wenden Sie sich an Ihren Hausarzt oder Kardiologen. Eine frühzeitige Untersuchung kann Gewissheit bringen und im Ernstfall Leben retten. Kümmern Sie sich um Ihr Herz – Ihr Herz wird es Ihnen danken!

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